Lahti-Liukkonen peilt Comeback in Wien an

06.07.2021 - Vienna, Austria

Die meisten Beachvolleyballer hatten in den letzten drei Monaten mit einem unregelmäßigen Schlafrhythmus zu kämpfen, während sie um die Welt reisten und ihren Träumen von der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio nachjagten.

Schlaflose Nächte hatte auch Taru Lahti-Liukkonen, aber zum Glück hatte sich für sie ihr Traum zu diesem Zeitpunkt bereits erfüllt und lag in ihren Armen.

Die erfolgreichste Beachvolleyballerin in der Geschichte Finnlands, die 28-jährige Lahti-Liukkonen, war zwar nicht Teil des absoluten Wahnsinns, in den sich der internationale Beachvolleyball 2021 verwandelte, aber sie hatte mit der Geburt ihrer ersten Tochter Aida Anfang März ihr eigenes, unvergessliches Erlebnis.

„Mein größter Traum ist wahr geworden und es fühlt sich so toll an, Mutter zu sein“, erzählte sie gegenüber beachvienna.com. „Schon von klein auf wusste ich, dass ich eines Tages eine Familie gründen möchte, und ich habe mich dazu entschieden, es lieber früher als später zu tun. Als Sportlerin gibt es nie ‚den richtigen Zeitpunkt‘ und so oder so wird man am Ende einige Turniere verpassen, an denen man gerne teilgenommen hätte.

Lahti-Liukkonen, die mit dem Beachvolleyball-Trainer Kaipe Liukkonen verheiratet ist, hat ihre Chancen, sich für die Olympischen Spiele in Tokio zu qualifizieren durch ihre Entscheidung, in diesem Jahr Mutter zu werden, stark geschmälert. Sie verpasste den letzten Abschnitt des Qualifikationsprozesses und war noch nicht bereit für das Finale des European Continental Cups in Den Haag letzte Woche, die letzte Gelegenheit, sich einen Platz bei den Spielen zu sichern.

 

 

Die dreimalige World-Tour-Medaillengewinnerin arbeitet derzeit an ihrer Kondition, um bald wieder auf die Courts zurückzukehren.

„Ich bin wirklich zuversichtlich, dass ich ein starkes Comeback geben kann“, erklärte sie. „Es gibt einige wirklich inspirierende Spielerinnen, die es nach einer Babypause wieder auf die Tour zurückgeschafft haben. Und ich glaube, dass ich es auch schaffen kann. Alles läuft bis jetzt gut mit meiner Rückkehr. Ich habe gleich nach der Geburt wieder damit angefangen, an meinem Körper zu arbeiten und konnte Woche für Woche die Fortschritte sehen. Ich trainiere jetzt wieder ganz normal und es geht nur noch darum, meine Kondition wiederaufzubauen. Es ist erstaunlich, was der Körper einer Frau leisten kann.

Lahti-Liukkonens erklärtes Ziel für 2021 ist es, bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften presented by Swatch vom 11. bis 15. August in Wien antreten zu können. Die finnische Blockspielerin hat zwischen 2013 und 2019 an sieben Ausgaben des Turniers teilgenommen und konnte 2017 gemeinsam mit Anniina Parkkinen einen fünften Platz als ihr bestes Turnierergebnis einfahren.

Lahti-Liukkonen ist bereits mit Parkkinen für das Turnier gemeldet und wenn es in ihren Trainingseinheiten weiter in die richtige Richtung geht, kann sie im August in Österreich zur europäischen Elite stoßen. Erst vor kurzem hat sich Lahti-Liukkonen dazu entschieden, den World Tour-Stopp in Gstaad nächste Woche auszulassen und erwägt, durch Events auf der finnischen Tour ihre Matchfitness vor den Europameisterschaften wiederzuerlangen.

„Es sieht so aus, als würde ich in Wien spielen können“, fügte sie hinzu. „Mein Weg zurück verläuft gut, aber es ist immer noch ein Prozess von Woche zu Woche, um körperlich und mental wieder dahin zu kommen, wo ich schon einmal war. Ich muss auch abwarten, wo das Baby in Bezug auf das Stillen sein wird und wie abhängig sie bis dahin von mir sein wird, aber der Plan ist, sie und Kaipe mit nach Wien zu nehmen, das würde die Dinge einfacher machen. Bei den Europameisterschaften zu spielen ist immer etwas Besonderes und dieses Jahr wird es hoffentlich noch spezieller sein, als Mutter und mit meinem Baby dabei. Wien ist einer der großartigsten Orte der Welt, um Beachvolleyball zu spielen und ich kann es kaum erwarten, dort zu sein und mit Anniina gemeinsam spielen zu können.“

Wir auch nicht, Taru, willkommen zurück!