Beachvolleyball EM Poolvorschau: Damen (A-D)

26.07.2021 - Wien, Österreich

Die A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften Wien 2021 presented by Swatch rücken immer näher und bald werden die besten Teams Europas die Reise nach Wien antreten, um vom 11. bis 15. August, kurz nach den Olympischen Spielen in Tokio, am Top-Event des Kontinents teilzunehmen. 

Am 15. Juli kam es zu einem weiteren Meilenstein in den Vorbereitungen: Die Gruppenauslosung im Wiener Rathaus fand statt und zog die Aufmerksamkeit von Spielern, Fans und Medien aus aller Welt auf sich. 

Das Ergebnis der Auslosung sind acht bei den Männern und auch den Frauen stark besetzte Pools, die vom ersten Wettkampftag sowohl in der innerstädtischen Red Bull Beach Arena als auch auf den A1 5G Side Courts auf der Donauinsel Spiele auf höchstem Niveau garantieren.

Da die Pools nun bereits feststehen, nehmen wir uns nun etwas Zeit, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen und um die Chancen der Teams, die nächsten Monat in Wien an den Start gehen, zu analysieren. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass in der Gruppenphase ein Modified Pool Play gespielt wird, das heißt, dass, anders als bei den Olympischen Spielen, nicht jedes Team in der Gruppe gegeneinander spielen wird.

Im ersten Spiel tritt das am höchsten gesetzte Team eines Pools gegen das am niedrigsten gesetzte an, ebenso treffen die Zweit- und Drittplatzierten aufeinander. Die Sieger treffen später aufeinander, wobei der Gruppensieg und ein Platz im Achtelfinale auf dem Spiel stehen, ebenso wie die Verlierer, bei denen der Verbleib im Bewerb in diesem Fall von einem Sieg abhängt.

Die Titelverteidiger Heidrich und Vergé-Dépré sind die absoluten Favoriten auf den Sieg in ihrem Pool. Die beiden sind nicht nur die Siegerinnen der letzten Beachvolleyball EM, sondern sind auch das einzige Team im Pool, das sich für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert hat und in Top-Form sind. 

Das holländische Team bringt eine sehr interessante Mischung mit der erfahrenen 33-jährigen Veteranin Van Iersel, einer zweifachen Europameisterin, die sich dem Ende ihrer Spielerkarriere nähert, und einem physischen, jungen Talent in der 23-jährigen Ypma, die erst zum zweiten Mal an einer Europameisterschaft teilnimmt.

Die beiden finnischen Teams sind sich vom Spielniveau her sehr ähnlich. Lathi-Liukkonen und Parkkinen waren in letzter Zeit erfolgreicher, was die Ergebnisse angeht, haben sich aber gerade erst wieder zusammengefunden, nachdem die Blockspielerin Mutter geworden ist. Das könnte Lehtonen und Athiainen hier den Vorteil verschaffen.
 

Wusstet ihr schon? Mit 42 Jahren ist Lehtonen die älteste Spielerin, die bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften 2021 in Wien antritt. Die erfahrene finnische Blockerin war zwischen 1995 und 2013 eine äußerst erfolgreiche Hallenspielerin und spielt seither am Beach.

Hier ist zu erwarten, dass der Spitzenplatz in diesem Pool entweder an die Russinnen oder die Niederländerinnen geht, zwei Teams, die derzeit auch bei den Olympischen Spielen in Tokio im Einsatz sind. Makroguzova und Kholomina sind in diesem Vergleich das etabliertere Team im Pool und haben auch mit Abstand die meisten internationalen Erfolge gefeiert.

Die jungen Niederländerinnen Stam und Schoon, die 22 beziehungsweise 19 Jahre alt sind, sind Feuer und Flamme, nachdem sie eine Reihe von soliden World Tour-Ergebnissen und eine spektakuläre Leistung beim Continental Cup-Finale abgeliefert hatten. Die beiden befinden sich gerade in Tokio, nachdem sie sich über den Continental Cup qualifiziert haben. Unabhängig davon, was in Japan passieren wird, werden die beiden motiviert und zuversichtlich nach Wien reisen, nachdem sie so früh in ihrer Karriere schon solche Meilensteine erreicht haben. 

Schwierig vorauszusagen ist, wer theoretisch den dritten Platz in der Gruppe einnehmen wird. Die Strauss-Zwillinge aus Österreich gehören schon länger zur Elite des Sports und sind ein extrem technisches und intelligentes Duo, Böbner und Zoé Vergé-Dépré aus der Schweiz hingegen sind physischer und athletischer.

Wusstet ihr schon? Pool B ist mit Abstand die jüngste Gruppe des gesamten Events, mit Schoon ist auch eine von den drei 19-jährigen, die in Wien antreten werden, vertreten. Die "ältesten" Sportlerinnen im Pool sind die 25-jährigen Nadine und Teresa.

Mit der neunfachen Medaillengewinnerin Ludwig und ihrer Partnerin Kozuch sowie den Schweizern Betschart und Hüberli, die 2018 Silber holten, finden sich zwei der Favoritinnen auf eine Medaille bei den Europameisterschaften in diesem Pool. Die zwei Teams gehören zu den besten Duos der Welt und sollten den Pool dominieren.

Die Russinnen Bocharova und Voronina gehören zu den aufsteigenden Stars des europäischen und internationalen Beachvolleyballs. Mit 19 bzw. 21 Jahren haben sie zusammen bereits acht kontinentale und weltweite Altersklassen-Events gewonnen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie dieses Potenzial auch auf der Senioren-Ebene umsetzen werden.

Jupiter und Chamereau sind die Außenseiter in dem stark besetzten Pool, trotzdem sollte man die beiden nicht abschreiben. Die Französinnen spielen ein sehr körperbetontes und kraftvolles Spiel, das alle Top-Teams der Welt in Schwierigkeiten bringen kann. Die beiden können jeden schlagen, wenn sie einen guten Tag haben.

Wusstet ihr schon? Die beiden Top-Teams des Pools, Ludwig/Kozuch und Betschart/Hüberli, trafen am vergangenen Wochenende in ihrem Eröffnungsspiel bei den Olympischen Spielen in Tokio aufeinander, die Schweizerinnen konnten das Duell knapp für sich entscheiden. Man darf auf eine mögliche Revanche in Wien gespannt sein.

Graudina und Kravcenoka sind die einzigen im Pool, die schon einmal die Europameisterschaften gewonnen haben und auch die einzigen, die bei den Olympischen Spielen in Tokio mit von der Partie sind. Die Lettinnen gehören derzeit zu den Besten der Welt und sind die stärksten Kandidatinnen, um am Ende des Pools ungeschlagen zu bleiben.

Das polnische Team ist theoretisch das Duo, das den Lettinnen am ehesten Paroli bieten kann. Die beiden konnten ebenfalls bereits eine Medaille bei den Europameisterschaften gewinnen, die Linkshänderin Wojtasik ist auch ehemalige Olympiateilnehmerin und bringt wichtige Erfahrung in den sonst jungen Pool.

Die Teams aus Spanien und Frankreich haben unterschiedliche Spielstile, beide sind aber ähnlich effizient. Während die Spanierinnen auf den hohen Block der 1,90m großen Carro und auf die Schnelligkeit Sorias im Rückraum setzen, baut die Mannschaft aus Frankreich ihr Spiel auf der hervorragenden Ballkontrolle von Placete und Richard auf.

Wusstet ihr schon? Die Lettinnen und Polinnen waren auch bei der Beachvolleyball EM 2019 beide Teil des Pool D. Damals lief es für beide Teams außerordentlich gut, denn sie trafen im Match um die Goldmedaille des Events aufeinander, dass schließlich Graudina und Kravcenoka für sich entscheiden konnten.

 

Falls ihr unsere Pool-Vorschau der Herren verpasst habt, findet ihr hier Pool A-D und hier Pool E-H.

Der zweite Teil der Poolvorschau der Damen folgt dann ab Freitag, also schaut vorbei!