Mit Nervenstärke ins Halbfinale

04.08.2022 - Wien, Österreich

Am dritten Spieltag trafen die Damenduos aus Italien und Lettland im ersten Viertelfinale des Turniers aufeinander. Im ersten Match standen jeweils die zweitgesetzten Mannschaften der Nationen am Court der Red Bull Beach Arena. Aufseiten Italiens ging die 23-Jährige Reka Orsi Toth und die 30-Jährige Sara Breidenbach an den Start. Ihnen gegenüber standen die beiden 20-jährigen Lettinnen Anete Namike und Varvara Brailko - die U20 Europameisterinnen von 2020.

Bereits im ersten Satz zeigte das italienische Duo Orsi Toth/Breidenbach ihr Können. Sie spielten von Anfang an auf hohem Niveau, verschenkten aber auch einige Punkte an die lettische Mannschaft. Diese konnten im Spielverlauf ihren Rückstand auf Italien einigermaßen gutmachen, sodass es kurz vor Ende des ersten Satzes 20:17 stand. Durch einen Fehler vergab das lettische Team jedoch den ersten Satz und verlor 17:21. Auch der zweite Satz verlief ähnlich. Anete Namike und Varvara Brailko aus Lettland spielten zwar auf einem hohen Niveau, in den entscheidenden Momenten dennoch unsauber. Der zweite Satz ging mit 21:15 an die Italienerinnen, die somit Match Eins 2:0 gewannen.

Im zweiten Match trafen nun die topgesetzten Teams der beiden Nationen aufeinander. Für Italien gingen die 22-jährige Claudia Scampoli und die 27-jährige Margherita Bianchin, welche sich beide über den neunten Platz bei der Weltmeisterschaft 2022 freuen durften, an den Start. Am Center Court erwarteten sie die Europameisterinnen von 2019 – Anastasija Kravcenoka und Tina Graudina aus Lettland.

Auch der zweite Satz begann für die italienische Damenmannschaft erfreulich – sie gingen bereits zu Beginn in Führung. Das Team Graudina/Kravcenoka holte jedoch auf und zeigte Großes. Während das lettische Damenduo in einer Klasse für sich spielte und Unfassbares vor der vollen Red Bull Beach Arena aufzeigte, befand sich die Damen-Beachvolleyball-Elite aus Italien in einem Tief. Sie wirkten unkonzentriert und fehleranfällig. Lettland konnte sich den ersten Satz mit einem riesen Vorsprung von 17 Punkten sichern (21:4). Im zweiten Satz schien es als hätten Bianchin/Scampoli ihre Form wiedergefunden. Es war ein Spiel auf sehr hohem Niveau, geprägt von vielen Ballwechseln. Am Ende konnte sich das lettische Damenduo mit 21:19 durchsetzen und gewann das zweite Match mit 2:0.

Der Nations Score zeigte ein Ergebnis von 1:1. Es ging somit weiter ins Golden Set, wobei hier lediglich 15 Punkte erzielt werden müssen. Den Coaches steht es frei, welches Team sie auf den Court schicken. Während Lettland sich für sein Gewinnerduo aus Match Zwei entschied, wählte der italienische Coach eine risikofreudigere Variante. Er entschied sich für einen Spielertausch und erstellte somit ein komplett neues Team. Im Golden Set des ersten Viertelfinales der Damen hieß es nun Scampoli/Breidenbach vs. Graudina/Kravcenoka. Die Risikobereitschaft des italienischen Coaches schien sich ausgezahlt zu haben. Das italienische Duo Scampoli/Breidenbach startete gut ins Spiel und ging in Führung, während die lettischen Damen Probleme hatten, ins Spiel zu finden. Anastasija Kravcenoka und Tina Graudina aus Lettland versuchten jedoch alles, zeigten Siegeswillen, holten auf und erzielten den Ausgleich. Beide Mannschaften kämpften um jeden Punkt. Sie boten dem Publikum ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen auf ausgezeichnetem Niveau. Es kam zu zahlreichen Führungswechseln. Die lettische Damenmannschaft bewies Nervenstärke und konnte das Golden Set 21:19 für sich entscheiden. Der Nations Score lag somit bei 2:1 für Lettland. Während das lettische Damenduo im Halbfinale am Freitag gegen die Schweiz spielen wird, schied Italien trotz eines starken Auftrittes aus dem Nations Cup aus.