Schweizer Damen holen sich Gold

06.08.2022 - Wien, Österreich

Grandiose Finalstimmung am Samstagnachmittag in der Red Bull Beach Arena: Die Damen, genauer gesagt Anouk Vergé-Dépré und Menia Bentele für die Schweiz und Julia Sude und Karla Borger für Deutschland, bestritten das erste Gold Medal Match. Die deutschen Damen fuhren von Beginn an eine starke Attackenstrategie und gingen in Führung.  Vergé-Dépré/Bentele nahmen sich eine Auszeit bei 8:4 für Deutschland. Mit zwei aufeinanderfolgenden Ace Services von Borger und einem Longline Shot von Sude holte die führende Mannschaft weitere Punkte ein und ließ ihre Schweizer Gegnerinnen weit hinter sich. Die führenden Damen konnten einen 5-Punkte-Vorsprung bei der technischen Auszeit bei 13:8 vorweisen. Die Deutschen zogen mit einer einwandfreien Leistung an den Schweizer Damen vorbei und bewegten sich auf den ersten Satzsieg zu. Bei 18:16 genehmigten sich die Borger/Sude noch einmal eine Pause. Spannend wurde es noch einmal gegen Ende des ersten Satzes, als die Schweizerinnen bei 20:19 aufschließen konnten. Dennoch holten sich Borger/Sude erfolgreich den ersten Satzsieg mit 21:19.

Gleich beim ersten Punkt des zweiten Satzes beanstandeten die Schweizer Damen einen Block Touch und verlangten nach einer Video-Challenge, diese blieb jedoch ohne Erfolg. Unsere Nachbarinnen aus dem Norden nahmen das Zepter auch im zweiten Satz in die Hand und gingen mit 5:2 in Führung. Zeit für eine Pause für die Schweiz. Deutschland zeigte sich unbeeindruckt von den Angriffsversuchen der Schweiz und behielt weiterhin die Nase vorne. Nach der technischen Auszeit beanspruchten die deutschen Damen eine Challenge, ein Block Touch von Bentele wurde vermutet, zurecht. Eine weitere Challenge wurde bei Punktestand 15:10 eingefordert, dieses Mal von den Schweizerinnen aufgrund eines Netzfehlers von Sude, ebenfalls stattgegeben. Timeout für Deutschland bei 15:12. Schien, als hätte die Beratschlagung mit dem Coach bei den Schweizerinnen gefruchtet, sie konnten ihren Rückstand mit einem Pokey und zwei Shots zur Longline auf 19:16 verringern. Matchball bei 20:17 für Deutschland, Bentele verteidigte gut. Der Matchgewinn war einem Schuss ins Netz durch Bentele geschuldet, die den gewinnbringenden Punkt somit an die deutschen Damen verschenkte. Endpunktestand: 21:19.

Im zweiten Match mussten sich Tanja Hüberli und Nina Brunner für die Schweiz und Cinja Tillmann und Svenja Müller aufseiten Deutschlands beweisen. In diesem Spiel konnte die Schweiz mit einer der weltbesten Blockspielerinnen Tanja Hüberli aufwarten. Die beiden Teams starteten ausgeglichen ins erste Aufeinandertreffen. Müller, auch bekannt für ihre einwandfreien Services, erlaubte sich einen kleinen Fehler, der zum Ausgleich für Deutschland bei 7:7 führte. Die Schweizerinnen konnten die Gegnerinnen mit ihren Shots zur Longline überholen. Technische Auszeit bei 12:10 für Hüberli/Brunner und gestärkt von der Pause konnten sie ihren Vorsprung weiter ausbauen auf 16:11. Die deutschen Damen nahmen sich eine Auszeit und konnten ihren Rückstand etwas abbauen. Challenge für die Schweiz bei 18:16, Svenja Müller wurde ein Block Touch unterstellt – ohne Erfolg,  lautete das Ergebnis. Daraufhin nahmen sich die Schweizerinnen eine Auszeit und unmittelbar danach glänzte Hüberli in ihrer Meisterdisziplin, dem Blocken. Mit einem Shot zur Longline leitete Brunner den ersten Satzball für die eigene Mannschaft bei 20:17 ein, dieser wurde ihnen verwehrt. Der dritte Satzball glückte dann aber, Satzsieg mit 21:18.

Gepusht vom Gewinn des ersten Satzes starteten die Schweizerinnen in die nächste Runde und holten sich abermals die Führung. Mit einer 3-Punkte-Reihe in Folge zeigte der Punktestand 9:6 für die Schweiz, bevor die Deutschen eine Timeout beanspruchten. Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass ein Golden Set nicht ausgeschlossen werden kann. Technische Auszeit bei 13:8 für die Schweiz. Zwei wertvolle Punkte wurden von Hüberli verschenkt und damit sorgte sie für einen Ausgleich bei 16:16. Müller verschaffte den Gegnerinnen die Möglichkeit zum ersten Matchball durch eine Netzberührung und Tillmann übergab diesen dann durch einen Schuss ins Netz. Den Schweizerinnen gehörte somit der zweite Satz und sicherte ihnen den zweiten Matchgewinn, der ein Golden Set einleitete.

Die ohnehin schon kochende Stimmung im Hexenkessel mutmaßte überzukochen und ein spannendes Match der Extraklasse war zu erwarten. Ein Team-Wechsel auf Deutschlands Seite wurde vom Coach bestimmt. Nach einer Pause durften die erfahrenen Beachvolleyballerinnen Borger/Sude noch einmal auf den Center Court und kämpften gegen Hüberli/Brunner um die Goldmedaille. Das große Zittern begann: Die beiden Teams lieferten sich einen alternierenden Punktewechsel. Hüberli glänzte mit ihren Blockkünsten und brachte dem schweizerischen Damen-Team einen Vorsprung bei 7:5 ein, welchen Borger/Sude als Anlass einer Timeout nahmen. Sude zeigte sich kämpferisch, attackierte, wo es ging. Dennoch ließ sich der Rückstand nicht abbauen. Die Schweiz führte weiterhin und leitete bei 14:8 ihren ersten Matchball ein, der durch eine diagonale Attacke von Hüberli auf Anhieb gelang und ihnen den Sieg einbrachte.

Die Schweizerinnen gehen als Sieger-Nation des A1 CEV BeachVolley Nation Cups 2022 hervor.

Nations Score: Schweiz 2:1 Deutschland