Ein würdiger Abschied für die österreichischen Legenden

07.08.2021 - Wien

Mit den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften 2021 presented by Swatch vom 11. bis 15. August in Wien geht für den österreichischen und internationalen Beachvolleyball eine Ära zu Ende: Nach einem Jahrzehnt gemeinsam auf dem Court werden die beiden Lokalmatadore Clemens Doppler und Alexander Horst ein letztes Mal gemeinsam antreten. 

Das wahrscheinlich erfolgreichste Herrenteam im österreichischen Beachvolleyball, der 40-jährige Doppler und der 38-jährige Horst bildeten seit 2011 ein Duo und standen seitdem bei 96 internationalen Turnieren auf derselben Seite des Netzes.


Ihre Beständigkeit und ihre großen Erfolge haben sie im letzten Jahrzehnt zum Gesicht des österreichischen Beachvolleyballs gemacht. In dieser Zeit haben die beiden an zwei Olympischen Spielen (London 2012 und Rio 2016) teilgenommen und 13 internationale Medaillen gewonnen, darunter auch Silber bei der WM 2017 in Wien und Bronze bei der EM 2014.


„Wir haben uns im Herbst 2011 mit dem Ziel zusammengetan, uns über den Continental Cup für die Olympischen Spiele zu qualifizieren“, erinnert sich Doppler. „Was wir erreicht haben, ist unglaublich. Wir haben zweimal bei Olympia gespielt, haben Medaillen bei den Weltmeisterschaften gewonnen, bei den Europameisterschaften und bei drei Grand Slams. Wir haben gegen die Besten der Welt gekämpft und uns einen sehr guten Namen im internationalen Volleyball gemacht.“

Die Entscheidung, eine so lange und erfolgreiche Partnerschaft zu beenden, resultiert aus einer simplen Feststellung: Da sich sowohl Doppler als auch Horst dem Ende ihrer Karriere nähern, wird es für sie immer schwieriger, als Team gegen junge und körperlich stärkere Gegner anzutreten.

„Wir werden bald 41 und 39 Jahre alt und es ist unglaublich schwierig geworden, mit den jüngeren Athleten mithalten zu können“, erklärte Horst. „Ich erinnere mich, dass wir vor sieben Jahren den damals 17-jährigen Oleg Stoyanovskiy als Sparringpartner mit ins Trainingslager genommen haben, der hat jetzt gerade eine olympische Silbermedaille gewonnen. Mol und Sørum, die gerade in Tokio Gold geholt haben, sind 24 und 25 Jahre alt. Es ist ganz klar, dass der physische Aspekt des Spiels in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist".

Doppler und Horsts gemeinsames Turnier beginnt am Donnerstag, ihr Eröffnungsspiel in der Red Bull Beach Arena wird um 12:45 gegen die Tschechen Ondrej Perusic und David Schweiner angepfiffen. Ihre weiteren Gegner in Pool B sind die Olympia-Halbfinalisten Martins Plavins und Edgards Tocs aus Lettland sowie die Schweizer Marco Krattiger und Florian Breer.

„In dieser Gruppe ist alles möglich, deshalb müssen wir uns auf ein Spiel nach dem anderen und auf einen Punkt nach dem anderen konzentrieren“, fügte Horst hinzu. „Unser Pool hat zwar nicht die größten Namen des internationalen Beachvolleyballs, stellt uns aber trotzdem aus mehreren Gründen vor eine schwierige Aufgabe.“

Ob Sieg oder Niederlage, für Doppler und Horst steht ein unvergesslicher Abschied in ihrer Heimat Wien an, wenn sie ihr letztes gemeinsames Turnier vor ihren fantastischen Fans spielen, die in ihren Karrieren immer eine große Rolle gespielt haben.

„Wir haben die Fans im Rücken und wollen noch ein letztes Mal gemeinsam mit ihnen guten Beachvolleyball zeigen.“, so Doppler. „Es ist großartig, dass wir das vor unserem Heimpublikum tun können. Die rot-weiß-roten Fans haben uns auch bei den Weltmeisterschaften 2017 ins Finale getragen und ich kann nur sagen: „goosebumps don’t lie“.