Beachvolleyball EM Pool-Vorschau: Herren (A-D)

19.07.2021 - Wien, Österreich

Die A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften Wien 2021 presented by Swatch rücken immer näher und bald werden die besten Teams Europas die Reise nach Wien antreten, um vom 11. bis 15. August, kurz nach den Olympischen Spielen in Tokio, am Top-Event des Kontinents teilzunehmen.

Am 15. Juli kam es zu einem weiteren Meilenstein in den Vorbereitungen: Die Gruppenauslosung im Wiener Rathaus fand statt und zog die Aufmerksamkeit von Spielern, Fans und Medien aus aller Welt auf sich.

Das Ergebnis der Auslosung sind acht bei den Männern und auch den Frauen stark besetzte Pools, die vom ersten Wettkampftag sowohl in der innerstädtischen Red Bull Beach Arena als auch auf den A1 5G Side Courts auf der Donauinsel Spiele auf höchstem Niveau garantieren werden.

Da die Pools nun bereits feststehen, nehmen wir uns nun etwas Zeit, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen und um die Chancen der Teams, die nächsten Monat in Wien an den Start gehen, zu analysieren. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass in der Gruppenphase ein Modified Pool Play gespielt wird, das heißt, dass, anders als bei den Olympischen Spielen, nicht jedes Team in der Gruppe gegeneinander spielen wird.

Im ersten Spiel tritt das am höchsten gesetzte Team eines Pools gegen das am niedrigsten gesetzte an, ebenso treffen die Zweit- und Drittplatzierten aufeinander. Die Sieger treffen später aufeinander, wobei der Gruppensieg und ein Platz im Achtelfinale auf dem Spiel stehen, ebenso wie die Verlierer, bei denen der Verbleib im Bewerb in diesem Fall von einem Sieg abhängt.

Es ist für viele schwer vorstellbar, dass Mol/Sørum, die die Europameisterschaften die letzten drei Jahre gewinnen konnten, ihren Pool nicht anführen werden. Die beiden blieben die letzten drei Europameisterschaften ungeschlagen und haben in 25 gemeinsamen Spielen bei diesem Event nur ein Mal verloren.

Die Beach-Volley-Vikings werden allerdings ihre Topform benötigen, da die Schweizer Heidrich/ Gerson noch auf der Welle ihrer ersten Olympia-Teilnahme in Tokio surfen und auch das österreichische Duo Seidl/Waller bemerkenswerten Beachvolleyball spielen kann- besonders, wenn die beiden von ihren Heimfans gepusht werden.

Aye und Gauthier-Rat sind die Underdogs in dem Pool mit fünf anderen Olympioniken, haben sich aber in letzter Zeit erheblich verbessert und werden immer schwieriger zu knacken. Die Franzosen scheinen kurz vor ihrem Durchbruch zu stehen- vielleicht ist es ja in Wien soweit.

Wusstet ihr schon? Adrian Heidrich beendete bis jetzt jede seiner vier Europameisterschaften auf dem neunten Rang. Letztes Jahr hatte er aber trotzdem Grund zu feiern, als seine Schwester Joana in Jurmala, Lettland, ganz oben auf dem Treppchen stand.

Dieser Pool ist wahrscheinlich der am schwierigsten vorherzusagen, da alle vier Teams irgendwo zwischen dem ersten und vierten Platz landen könnten, das alles wäre keine Überraschung - man kann sicherlich einige Dreisatz-Partien in den vier Matches von Pool B erwarten.

Perusic und Schweiner sind zweifelsohne das heißeste Eisen von den vier Teams in der Gruppe. Die beiden haben auf der World Tour 2021 bisher brilliert, aber auch Krattiger und Breer kommem mit viel Selbstvertrauen nach Wien, nachdem sie die Schweiz bei der Qualifikation für Tokio beim Continental Cup unterstützt haben.

Doppler/Horst und Plavins/Tocs haben 2021 noch nicht viel gespielt und beide Teams hatten mit Verletzungen zu kämpfen. Beide Duos haben aber die Erfahrung auf ihrer Seite. Vor allem die Österreicher haben eine starke Erfolgsbilanz, wenn sie zu Hause spielen, wie der Gewinn der Silbermedaille bei der Heim-WM 2017 zeigt.

Wusstet ihr schon? Ondrejs Großvater Boris war ein professioneller Volleyballspieler und gewann mit der Tschechoslowakei Silber bei den Spielen in Tokio 1964 - 57 Jahre bevor sein Enkel ebenfalls bei Olympia antritt.

Kantor/Losiak und Samoilovs/Smedins sind aufgrund ihrer Ergebnisse und Erfahrung wohl die beiden besten Teams im Pool und ein Aufeinandertreffen der beiden wäre aufgrund ihres schnellen Spielstils sicherlich ein Highlight für alle Fans. Tatsächlich trafen diese beiden Teams vor gar nicht allzu langer Zeit aufeinander, als ein polnischer Sieg im Viertelfinale des World Tour-Events in Sochi die Letten praktisch aus dem olympischen Rennen warf.

Liamin und Myskiv repräsentieren den traditionellen (und derzeit so stark wie nie dagewesenen) russischen Beachvolleyball und haben eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend. Besonders Myskiv schaut man gerne zu, da besonders seine Skyball-Aufschläge für einen Wow-Faktor sorgen.

Die Ukrainer werden über ihren normalen Leistungen performen müssen, um in Wien aus dem Pool herauszukommen. Die A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften 2021 presented by Swatch werden das erste gemeinsame Event der beiden seit 2018 sein. Die Saison war für das Duo von einigen Höhen und Tiefen geprägt, sie gewannen Medaillen in kleineren Events, mussten sich aber bei den großen Events früh geschlagen geben.

Wusstet ihr schon? Liamin war ein solider Hallenspieler, bevor er 2014 zum Beachvolleyball wechselte. Er gewann die wichtigsten Turniere in Russland, so unter anderem die Liga, den Pokal und den Supercup des Landes und sicherte sich auch Silber- und Bronzemedaillen in der European Champions League.

Die beiden Österreicher, die zum ersten Mal bei Europameisterschaften gemeinsam an den Start gehen, wurden in den einzigen Pool gelost, in dem sich gleich drei Teams befinden, die derzeit auch bei den Olympischen Spielen in Tokio um Medaillen kämpfen. Während Hörl auf viel internationale Erfahrung zurückblicken kann, ist der 21-jährige Leitner für viele ein neues Gesicht und wird das erste Mal bei Europameisterschaften dabei sein.

Bei den anderen drei Teams ist alles offen. Carambula und Rossi sind in toller Form und sollten aufgrund ihrer unterhaltsamen Spielweise auch die Fans auf ihrer Seite haben- außer sie spielen gegen die Österreicher. Herrera und Gavira sind die beständigsten der drei und haben die EM 2013 in Österreich gemeinsam gewonnen.

Fijalek und Bryl haben- zumindest auf dem Papier- in letzter Zeit die größten Erfolge erzielt, da sie vor drei Jahren sogar den zweiten Platz in der World Tour belegten. Nach der langen Pause durch die Pandemie haben die beiden aber noch nicht in ihren Rhythmus zurückgefunden.

Wusstet ihr schon? Herrera und Gavira sind bei den Herren das mit Abstand erfahrenste Team im internationalen Beachvolleyball. Die beiden spielen seit 2009 zusammen und haben bereits 146 Turniere gemeinsam gespielt.

 

Die restliche Vorschau für die Pools der Herren folgt später diese Woche, schaut vorbei!